Abel Tasman National Park

Auf der Fahrt von den Pancake Rocks entlang der Westküste nach Nelson hatten wir uns unterhalten, was die schönsten Orte der Welt waren, und jeder von uns konnte in seine Liste Orte in Neuseeland hinzufügen. Mit dem Abel Tasman National Park wurde diese Liste um einen nochmals erweitert. Wenn nicht sogar angeführt.

Es ist wirklich unglaublich schön dort. Wir waren extra einen Tag länger in Nelson geblieben, damit wir Schönwetter für eine Wanderung hatten. Mit dem Taxiboot ließen wir uns an eine Bucht bringen (nicht ohne am “Split Apple Rock” kurz zu halten) und wanderten die 13 km zurück zum Auto.

Nach einer halben Stunde Anstieg vom schönen Sandstrand auf einen eher karg bewachsenen Berg führt der Wanderpfad in einen Regenwald, der genau dem entspricht, wie man sich einen Regenwald vorstellt. Unglaublich beeindruckend, unzählige Varianten von Grün. Ständig hört man das Meer rauschen und es waren erstaunlich wenig Menschen unterwegs. Der Pfad ist nicht schwer zu bewältigen, man bleibt außerdem auch immer wieder stehen, um Fotos zu schießen.

Mittagspause machten wir dann kurz vor der Halbzeit, auf einem unglaublich schönen, goldenen Strand. Bis auf ein paar Wasservögel und gelegentliche Wanderer waren wir außerdem alleine an diesem traumhaften Ort. Unbeschreiblich.

Wir kamen zur Ebbe in die Nähe unseres Ausgangspunktes Marahau, wo unser Auto stand. Das Meer hatte sich weit zurückgezogen und fast die gesamte Sandy Bay freigegeben. Wir dachten, es sei eine gute Idee (so beginnen die besten Geschichten), wenn wir den Weg abkürzen und da durchgehen. Schon nach wenigen hundert Metern stellten wir fest, dass der Sand nicht ganz trocken ist und man leicht einsinkt. Die Schuhe wurden feucht, aber wir beschlossen, weiter zu gehen. Noch ein paar hundert Meter weiter mussten wir durch dann durch ein etwas tieferes Bächlein laufen und letztendlich standen wir bis zu den Unterschenkeln im Wasser. Aber lustig wars! Außerdem haben wir uns das Bier am Strand und die warme Dusche so redlich verdient.

Westcoast und Pancake Rocks

Die Nacht verbrachten wir in unmittelbarer Nähe der Pancake Rocks (Punakaiki) im Backpackers Beachresort. Und weils so nahe war, haben wir die abendliche Flut schon für einen ersten Blick auf das Naturschauspiel genutzt. Die Gezeiten hängen überall aus, denn bei Flut sieht man die wahre Naturgewalt. Noch vor dem Frühstück nutzten wir auch die Morgenflut.

Die Pancake Rocks sind Felsformationen, die durch schichtweise Erosion ein seltsames Aussehen erlangt haben, die an Pancakes erinnern. Dies alleine wäre schon beachtenswert, aber wenn die Wellen der rauhen Westküste gerade so reinpreschen ist man von der Kraft und dem Schaulspiel geradezu überwältigt. Auch das lässt sich schwer auf Fotos bannen, zählt aber mit Sicherheit zu den beeindruckensten Orten der Welt.

Auch zu erwähnen ist das Blowhole, eine kleine Höle, durch die besonders hohe Wellen nach oben spritzen und sich ein einem Nebel auflösen.

Anschließend gabs ein herzhaftes Frühstück (natürlich Pancakes) im lokalen Pub und auf Richtung Norden. Die gesamte Westcoast für sich ist fast ebenso beeindruckend wie die Pancake Rocks selbst und liefert zahlreiche Motive für schöne Fotos. Schlechtes Wetter passt richtig zur Stimmung.

Unterwegs rief Christina plötzlich laut auf, weil sie dachte, einen Kiwi gesehen zu haben. Damit machten wir aber den selben Fehler wie die meisten Neuseeland-Touristen. Der Weka sieht dem Kiwi nicht unähnlich und kann ebenfalls nicht fliegen. Sie sind aber nicht so scheu und kommen auch häufiger vor.