Das schönste Land der Welt

Seit gestern sind wir wieder von unserem Trip auf die Südinsel zurück. Und nach diesem Ausflug steht fest: Das ist das schönste Land, das wir je bereist haben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sonst wo auf der Welt so unterschiedliche Highlights in einem Land gibt:

  • Die Wiesen und Hügel Irlands können nicht grüner sein
  • Die Strände in der Karibik/Thailand nicht schöner
  • Die Alpen in Mitteleuropa nicht imposanter
  • Die Vulkane und Geysire in Island nicht beeindruckender
  • Der Regenwald in Südamerika nicht vielseitiger
  • Die Küste Schottlands nicht rauer
  • Die Fjorde Skandinaviens nicht atemberaubender
  • Die Einwohner der polynesischen Inseln nicht freundlicher
  • usw.

Hier ist mal die Reiseroute, in den nächsten Tagen wird das Reisetagebuch (rückdatiert) mit vielen Fotos nachgereicht!


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Going back home

Die Rückfahrt von Nelson nach Picton verlief ohne große Ereignisse, ebenso die Überfahrt mit der Fähre. Am Freitag gingen wir in Wellington etwas fort, was man dort echt klasse machen kann. Diejenigen von uns, die am nächsten Tag fit genug waren, das Hotelzimmer (wir blieben wieder im Cambridge Hotel), stellten sich der obligatorischen Cable-Car-Fahrt, die aber nach der Pöstlingbergbahn in Linz ehrlich gesagt aber nichts großartiges ist.

Am Sonntag gings dann wieder zurück nach Hamilton. Wieder vorbei an den Vulkanen, die sich dieses Mal noch imposanter präsentierten.

Schade, dass es vorbei ist, aber wir haben unglaublich schöne Eindrücke gesammelt und außerdem werden es nicht die letzten sein, die wir in diesem unglaublich schönen Land sammeln werden.

Abel Tasman National Park

Auf der Fahrt von den Pancake Rocks entlang der Westküste nach Nelson hatten wir uns unterhalten, was die schönsten Orte der Welt waren, und jeder von uns konnte in seine Liste Orte in Neuseeland hinzufügen. Mit dem Abel Tasman National Park wurde diese Liste um einen nochmals erweitert. Wenn nicht sogar angeführt.

Es ist wirklich unglaublich schön dort. Wir waren extra einen Tag länger in Nelson geblieben, damit wir Schönwetter für eine Wanderung hatten. Mit dem Taxiboot ließen wir uns an eine Bucht bringen (nicht ohne am “Split Apple Rock” kurz zu halten) und wanderten die 13 km zurück zum Auto.

Nach einer halben Stunde Anstieg vom schönen Sandstrand auf einen eher karg bewachsenen Berg führt der Wanderpfad in einen Regenwald, der genau dem entspricht, wie man sich einen Regenwald vorstellt. Unglaublich beeindruckend, unzählige Varianten von Grün. Ständig hört man das Meer rauschen und es waren erstaunlich wenig Menschen unterwegs. Der Pfad ist nicht schwer zu bewältigen, man bleibt außerdem auch immer wieder stehen, um Fotos zu schießen.

Mittagspause machten wir dann kurz vor der Halbzeit, auf einem unglaublich schönen, goldenen Strand. Bis auf ein paar Wasservögel und gelegentliche Wanderer waren wir außerdem alleine an diesem traumhaften Ort. Unbeschreiblich.

Wir kamen zur Ebbe in die Nähe unseres Ausgangspunktes Marahau, wo unser Auto stand. Das Meer hatte sich weit zurückgezogen und fast die gesamte Sandy Bay freigegeben. Wir dachten, es sei eine gute Idee (so beginnen die besten Geschichten), wenn wir den Weg abkürzen und da durchgehen. Schon nach wenigen hundert Metern stellten wir fest, dass der Sand nicht ganz trocken ist und man leicht einsinkt. Die Schuhe wurden feucht, aber wir beschlossen, weiter zu gehen. Noch ein paar hundert Meter weiter mussten wir durch dann durch ein etwas tieferes Bächlein laufen und letztendlich standen wir bis zu den Unterschenkeln im Wasser. Aber lustig wars! Außerdem haben wir uns das Bier am Strand und die warme Dusche so redlich verdient.

Nelson

Nächster Fixpunkt unserer Reise soll der Abel Tasman Nationalpark sein. Für die Übernachtung hatten wir die Regionshauptstadt Nelson ausgewählt. Wieder hatten wir uns auf den Lonely Planet verlassen und wieder wurden wir nicht enttäuscht. Das Accents on the Park ist ein sehr empfehlenswertes Backpacker Hostel, das kostenlos Brot zum Frühstück anbietet. Außerdem hat es saubere Bäder und Zimmer.

Nelson ist ein sehr nettes kleines Städtchen, ansehen sollten man sich die “alte” South Street, mit süßen kleinen Häuschen.

Außerdem fanden wir einen deutschen Laden, der unter anderen Leberkäs-“Semmeln” anbietet. Semmeln deshalb unter Anführungszeichen, weil es sich natürlich um einen Burger-Bun, also ein sehr weiches Brötchen handelt. Da wir aber den McLeberkäs bei McDonalds in Österreich versäumt haben, wollten wir uns zumindest das gönnen.

Noch was: In Neuseeland ist in vielen Innenstädten der öffentliche Transport und Genuss von Alkohol (ähnlich wie in den USA) verboten. Markierungen am Boden weißen darauf hin.

Westcoast und Pancake Rocks

Die Nacht verbrachten wir in unmittelbarer Nähe der Pancake Rocks (Punakaiki) im Backpackers Beachresort. Und weils so nahe war, haben wir die abendliche Flut schon für einen ersten Blick auf das Naturschauspiel genutzt. Die Gezeiten hängen überall aus, denn bei Flut sieht man die wahre Naturgewalt. Noch vor dem Frühstück nutzten wir auch die Morgenflut.

Die Pancake Rocks sind Felsformationen, die durch schichtweise Erosion ein seltsames Aussehen erlangt haben, die an Pancakes erinnern. Dies alleine wäre schon beachtenswert, aber wenn die Wellen der rauhen Westküste gerade so reinpreschen ist man von der Kraft und dem Schaulspiel geradezu überwältigt. Auch das lässt sich schwer auf Fotos bannen, zählt aber mit Sicherheit zu den beeindruckensten Orten der Welt.

Auch zu erwähnen ist das Blowhole, eine kleine Höle, durch die besonders hohe Wellen nach oben spritzen und sich ein einem Nebel auflösen.

Anschließend gabs ein herzhaftes Frühstück (natürlich Pancakes) im lokalen Pub und auf Richtung Norden. Die gesamte Westcoast für sich ist fast ebenso beeindruckend wie die Pancake Rocks selbst und liefert zahlreiche Motive für schöne Fotos. Schlechtes Wetter passt richtig zur Stimmung.

Unterwegs rief Christina plötzlich laut auf, weil sie dachte, einen Kiwi gesehen zu haben. Damit machten wir aber den selben Fehler wie die meisten Neuseeland-Touristen. Der Weka sieht dem Kiwi nicht unähnlich und kann ebenfalls nicht fliegen. Sie sind aber nicht so scheu und kommen auch häufiger vor.

Arthurs Pass

Gut ausgeruht gehts weiter, über den Arthurs Pass durchquerten wir die Südinsel und fuhren von der Ostküste zur Westküste.Wieder konnten wir wunderschöne Aufnahmen machen, die der tatsächlichen Schönheit der Landschaft aber leider auch nicht wirklich das Wasser reichen können.

Bis wir in die Berge der Southern Alps kamen, war auch das Wetter wunderbar, dann zeigte sich bereits, was uns auf der rauhen Westküste erwarten würde. Bei einem der zahlreichen Zwischenstopps stießen wir auf die überhaupt nicht scheuen Keas, eine Papageienart. Diese machten es sich auf unserem Auto gemütlich und ließen sich von ganz nah fotografieren.

Außerdem sahen wir zum ersten Mal ein Kiwi-Crossing-Verkehrsschild. Leider aber keinen der scheuen Vögel. Diese sind allerdings auch nur äußerst selten auf den Hauptinseln zu finden und kommen hauptsächlich auf Stewart Island ganz im Süden Neuseelands vor.

Christchurch und Akaroa

Nachdem das Whalewatching leider nix wurde, gings gleich mal weiter nach Christchurch. Das ist derzeit aber eine eher deprimierende Stadt. Derzeit ist man noch damit beschäftigt, die Schäden zu beseitigen, bevor man mit dem Wiederaufbau nach dem großen Erdbeben beginnen kann. Die Kathedrale, einst ein Highlight der Stadt, gibt es nicht mehr, der Platz ist abgepserrt. Fast alle Straßen sind zumindest teilweise gesperrt. In der Mall, in der wir zu Mittag gegessen und eingekauft haben, wurden die Risse in den Mauern nur grob ausgespachtelt. Es ist wirklich ein seltsames Gefühl. Uns ist klar, dass das fast ein bisserl Katastrophen-Tourismus war, und wir haben keine Fotos dort gemacht.

Weiter gings dann zur Halbinsel Banks Peninsula in das Dörfchen Akaroa, welches in malerischen Bucht liegt. Dort haben wir uns (etwas außerhalb) im Double Dutch eingenistet, wo wir für zwei Nächte blieben. Auch diese Unterkunft hat uns Lonely Planet empfohlen und wieder war die Auswahl gut! Eine riesige Küche, ein gemütliches Wohnzimmer und angenehme Schlafzimmer (mit Heizkörper!!!).

Das Örtchen Okains Bay ist sehr verschlafen: es gibt nur einen Greissler, wo viele Lebensmittel schon das Ablaufdatum überschritten haben, und das Rugby Weltmeisterschaftsfinale zwischen Neuseeland und Frankreich konnten wir uns auch nicht anschauen, weil es im ganzen Ort nur einen Fernseher gab, und der war nicht im Double Dutch. So verbrachten wir entspannende Tage ohne Kontakt zur Außenwelt (natürlich gab es auch keinen Mobilfunkempfang), aber mit schönen Wetter.

Paul entspannte sich mit einem Buch, Christina und Natascha erkundigten die Bucht.

Wellington – Kaikora

Am zweiten Tag unserer Reise erkundigten wir nach einem ausgiebigen Frühstück im Pub mal die Hauptstadt. “Windy Wellington” hat ihren Ruf nicht umsonst und wirkt tatsächliche in bisschen wie das San Francisco Neuseelands. Die vielen kleinen Villen am Hang und unzählige kleine Hügel. Der Flair ist schwer zu beschreiben, aber man wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Die Fotos sind auch teilweise auch vom letzten Tag, wo wir wieder in Wellington Halt gemacht haben (sind auf FlickR im selben Fotoset):

Gegen Mittag gings dann mit der Fähre nach Picton auf der Südinsel. Dort hielten wir uns aber gar nicht lange auf, sondern machten uns auf den Weg nach Kaikora, wo am  Whalewatching als Fixpunkt geplant war. Auf dem Weg entlang der Ostküste hielten wir unter anderem am Ohau Point, wo eine Robbengruppe wohnt.

Going South

Letzten Sonntag ist Natascha angekommen. Völlig fertig vom extremen Flug und niedergeschlagen vom Jetlag, aber in einem Stück. Nach ein paar Tagen “anpassen” ging dann unsere geplante Südinsel-Reise los.

Morgens noch schnell die Fähre von Wellington nach Picton gebucht (www.bluebridge.co.nz) und los gehts zur Hauptstadt Neuseelands. Die Gegend Waikatos (quasi das “Bundesland” in dem wir sind) haben wir ja schon öfters gesehen, es ist immer wieder beeindruckend, wie grün und flauschig (das ist das richtige Wort dafür!) die Hügel aussehen. Kein Wunder, dass sie in “Herr der Ringe” das Auenland repräsentieren.

Und bei noch einem wichtigen Punkt aus Herr der Ringe sind wir vorbeigefahren: Für “Mount Doom”, dem bösen Vulkan in mitten Mordors wurden die beiden aktiven Vulkane Mount Ngauruhoe und Mount Ruapehu herangezogen. Beide sieht man aus der Ferne hinter dem großen Lake Taipo und während der Fahrt auf der eher kargen Desert Road.

Gegen 6 Uhr abends erreichten wir mit einem kleinen Umweg (ein Fehler im sonst sehr zu empfehlenden Lonely Planet) in Wellington gelandet. Die Nacht haben wir im Cambridge Hotel verbracht, das gleichzeitig ein Pub mit ausgezeichnetem Pub-Essen ist.

Surferstadt Raglan

Es ist wieder Wochenende, und das heißt, dass wir wieder unterwegs waren. Nachdem wir schon über einen Monat da sind (unglaublich, aber wahr), wollten wir endlich das Meer bzw. den Ozean sehen. Am nächsten zu Hamilton geht das in der Surferstadt Raglan, die vom Reiseführer Lonely Planet sogar als Highlight hervorgehoben wird. Und tatsächlich, Raglan hat wirklich einen wunderbaren Surfer-Flair. Hier wurde in den 60ern der Surferfilm “The Endless Summer” gedreht. Aber genug geschrieben, lassen wir Bilder sprechen.

Leider war das Wetter nicht, wie man es sich vom Tag am Strand erwartet, aber trotzdem sehr schön! Wie schön wirds da erst in ein paar Wochen sein!?