Mt. Eden

Am letzten Tag gings dann wieder zurück nach Hamilton. Dieser Weg führt zwangsweise durch die Metropole Auckland (von der großen Brücke aus konnten wir noch schöne Fotos von der Stadt schießen), wo noch ein Tourismus-Highlight auf uns wartete, das wir bisher ausgelassen hatten: Der Vulkan Mt. Eden.

Dieser ist zwar nur fast 200m hoch, damit aber der höchste Vulkan Aucklands und darüber hinaus eine heilige Maori-Stätte. Wir haben unser Auto am Fuße geparkt und sind zu Fuß raufmarschiert. Oben angekommen sahen wir, dass man auch mit dem Auto bis hinauffahren könnte – was wir natürlich sowieso nicht gemacht hätten 😉

Warum so ein Wetter darum gemacht wird, blieb uns eher verschlossen: die Aussicht ist zwar schön und wenn man sich vorstellt, dass Lava aus dem Krater sprudelt ist das beeindruckend, aber aufgrund der Tatsache, dass das Gras jetzt im Hochsommer dort etwas verwelkt ist und weil sich zahlreiche Touristen dort oben tummeln kommt kein “WOW” auf. Zumindest im Vergleich mit den anderen Highlights Neuseelands.

Fairerweise muss man aber sagen, dass der Krater mit einem saftigen Frühlingsgrün auf diversen Fotos im Internet um einiges schöner aussieht.

The Far North

Das nördlichste Zipfel von Neuseeland wird “The Far North” – “der ferne Norden” genannt. Auf dem Weg nahmen wir zur Abwechslung mal wieder eine Fähre und fuhren dann durch die geschichtsträchtige Landschaft (Die Europäer besiedelten zuerst diese Gebiete, hier wurden auch einige Kriege mit den Maoris ausgetragen, die schließlich im unfairen Vertrag von Waitangi einen wichtigen Höhepunkt in der kurzen Geschichte Neuseelands fand).

Die zahlreichen Fotos (hier wieder nur ein Bruchteil) zeigen die unglaubliche Schönheit und wieder einen neuen Aspekt des Landes. Das Klima im fernen Norden ins subtropisch, das Meer türkis und der Sand fast weiß. Am Ende der Straße befindet sich das Cape Reinga, technisch gesehen zwar nicht der nördlichste Punkt, aber da das Nord Kap eher schwer (8-stündige Wanderung) zu erreichen ist, fährt der gewöhnliche Tourist dort hin und macht Fotos.

Was dort beeindruckend klar zu sehen ist, ist das Aufeinandertreffen der Tasmansee und des Pazifik. Auch das versuchten wir auf Fotos festzuhalten, was dem ganzen aber nur schwer gerecht wird.

Auf dem Weg zurück wurde es dann actionreich: Auf den riesigen Sanddünen Te Paki kann man sandboarden. Man leiht sich ein Board direkt vor Ort aus, stapft barfuß die Düne hinauf (was wirklich sehr anstrengend ist!) und rutscht dann mit der Brust auf dem Board den Hang hinunter. Öfter als zweimal war für uns zwei Sportskanonen unmöglich zu schaffen, aber das ist schon ein großartiger Adrenalinkick. Außerdem ist es beeindruckend, plötzlich mitten in der Wüste – umgeben nur von feinem Sand – zu sein.

Die Nacht verbrachten wir auf der Halbinsel Karikari, die einen fast perfekten rechten Winkel bildet und so in jeder Himmelsrichtung wunderschöne (und wieder einsame) Strände bietet.

Te Puia

Am zweiten Tag unseres Wochenendtrips fuhren wir nach Rotorua, damit auch Natascha die Geysire und die Maori-Kultur sieht. Da wir Whakarewarewa schon gemacht hatten, entschieden wir uns für den größeren Park “Te Puia”. Der Eintritt ist dort schon etwas gesalzener, dafür kommt man sehr nahe an die großen Geysire und kann auch Kiwis sehen (dort darf man keine Fotos machen, aber sehr lustige Tiere, viel größer als erwartet). Zu guter letzt dann die Maorishow, die insgesamt etwas kommerzieller wirkt.

Der große Schock kam dann als wir heimfahren wollten, da unser Wagen aufgebrochen und unsere Koffer und der Schmutzwäschebeutel gestohlen wurde. Die Diebe waren dabei aber ziemlich dumm, am helllichten Tag auf einem kameraüberwachten Parkplatz – mal sehen, ob da noch was rauskommt. Jedenfalls wurde nichts schlimmes entwendet, die Brille von Christina, zwei Koffer und halt Zeug, das man auf einen Wochenendtripp mithat. Keine Elektronik-Artikel.

Rotorua Whakarewarewa Ohinemutu und Kuirau Park

Bei dieser Überschrift alles klar? In Neuseeland sind die meisten Orte nach dem Maorinamen benannt, Hamilton, Auckland und Wellington sind eher Ausnahmen. Dieses Wochenende wurden wir von Jonnos Eltern Anne und Roger zum “Haus am See” am Rotoiti See, Nahe der Stadt Rotorua eingeladen. Diese Gelegenheit haben wir gleich für unseren ersten Ausflug mit unserem neuen Auto genützt.

Das Haus ist ein Ferienhäuschen, direkt über dem See gelegen mit eigenem Steg. Wunderschöne Landschaft, entspannende Ruhe und am Abend ein paar Bier oder Gläschen Wein beim Kamin. Christina ist sogar mit dem Kajak gefahren, ein ausgedehnter Ausflug damit ist sich leider nicht ausgegangen, aber wir wurden schon für einen weiteren Aufenthalt eingeladen, auf den wir uns schon sehr freuen.

Rotorua ist bekannt für die thermale Aktivität, ein Vulkan heizt die Erde auf und lässt die zahlreichen Seen und Pfützen kochen. Außerdem stinkt es gewaltig nach verfaulten Eiern. Sehenswert ist das aber auf jeden Fall.

Wir haben unseren Tag in Ohinemutu, dem Maoristadtteil Rotoruas begonnen. Dort ist eine christliche Kirche, gemischt mit Maori-Einflüssen: Auf einem Fenster ist ein Jesus im Maorikostüm abgebildet, und wenn man davor kniet, sieht es so aus, als würde er über den Lake Rotorua laufen.

Direkt daneben ist der Kuirau Park, in dem z.B. ein fast kochend heißer See ist. Beeindruckendes Naturschauspiel:

Weiter gings dann nach Whakarewarewa (oder nur “Whaka”), einem Maoridorf mit ebenfalls erhöhter thermaler Aktivität. Die Maori nützen die Erdwärme fürs kochen und baden. Von diesem Dorf aus sieht man die beiden Geysire “Pohutu” und “Prince of Wales” – ebenfalls beeindruckend, wenn auch aufgrund vielen Dampfs schwer zu fotografieren. Macht nichts, wir haben die Erinnerung 🙂

Im Dorf wird zweimal am Tag eine Maori-Aufführung gemacht, mit Haka (dem Kriegstanz) und Gesängen.