Napier – Art Deco Hauptstadt

In Mahia hätte es uns so gefallen, dass wir fast etwas wehmütig die Weiterreise antraten. Außerdem hatte sich das schöne Wetter verzogen (und uns den geplanten morgendlichen Kajakausflug verwehrt). Aber es hilft ja nix, letzter Tag und es muss weitergehen. Und nach zwei Stunden hatten wir auch schon wieder Sonnenschein und blauen Himmel.

Zuerst noch weiter entlang der Hawke’s Bay bis nach Napier. Highlights in dieser Stadt sind die Art Deco Architektur und das Aquarium. Letzteres machten wir zuerst und wir sahen wieder Kiwis. Diesmal ertappten wir sie sogar beim paaren, was witzig aussieht, da sie ja keine “Hände” oder Flügel haben und sich mit dem Schnabel festhalten müssen. Da die Tiere nachtaktiv sind, gibt es leider keine Fotos. Manche Dinge sollen eh privat bleiben 🙂

Zu Mittag machten wir uns dann auf in die Innenstadt und waren weggeblasen: Nach einem schweren Erdbeben in den Dreisigern wurde die Stadt komplett im Art Deco Stil neu aufgebaut. Das gibt ihr einen unglaublichen Charme, der mit häufig auftretenden Oldt-Timer Autos noch verstärkt wird. Hat uns Gisborne an Kalifornien erinnert, war Napier nun nahe an den Florida Keys. Wunderschön und auf jeden Fall einen Besuch wert!

Bei der Fahrt zurück nach Hamilton hatten wir nochmal Glück: Mitten in der Einöde gab es einen “Scenic Lookout”, den wir eigentlich mehr zum Rasten nutzen wollten. Und siehe da, wir entdeckten einen wunderschönen Wasserfall. Stand nicht im Reiseführer und war eine willkommene Abwechslung in der langen Autofahrt.

Alles im Allen ein wunderschönes verlängertes Wochenende mit traumhaftem Wetter und großartigen Eindrücken.

Te Puia

Am zweiten Tag unseres Wochenendtrips fuhren wir nach Rotorua, damit auch Natascha die Geysire und die Maori-Kultur sieht. Da wir Whakarewarewa schon gemacht hatten, entschieden wir uns für den größeren Park “Te Puia”. Der Eintritt ist dort schon etwas gesalzener, dafür kommt man sehr nahe an die großen Geysire und kann auch Kiwis sehen (dort darf man keine Fotos machen, aber sehr lustige Tiere, viel größer als erwartet). Zu guter letzt dann die Maorishow, die insgesamt etwas kommerzieller wirkt.

Der große Schock kam dann als wir heimfahren wollten, da unser Wagen aufgebrochen und unsere Koffer und der Schmutzwäschebeutel gestohlen wurde. Die Diebe waren dabei aber ziemlich dumm, am helllichten Tag auf einem kameraüberwachten Parkplatz – mal sehen, ob da noch was rauskommt. Jedenfalls wurde nichts schlimmes entwendet, die Brille von Christina, zwei Koffer und halt Zeug, das man auf einen Wochenendtripp mithat. Keine Elektronik-Artikel.

Westcoast und Pancake Rocks

Die Nacht verbrachten wir in unmittelbarer Nähe der Pancake Rocks (Punakaiki) im Backpackers Beachresort. Und weils so nahe war, haben wir die abendliche Flut schon für einen ersten Blick auf das Naturschauspiel genutzt. Die Gezeiten hängen überall aus, denn bei Flut sieht man die wahre Naturgewalt. Noch vor dem Frühstück nutzten wir auch die Morgenflut.

Die Pancake Rocks sind Felsformationen, die durch schichtweise Erosion ein seltsames Aussehen erlangt haben, die an Pancakes erinnern. Dies alleine wäre schon beachtenswert, aber wenn die Wellen der rauhen Westküste gerade so reinpreschen ist man von der Kraft und dem Schaulspiel geradezu überwältigt. Auch das lässt sich schwer auf Fotos bannen, zählt aber mit Sicherheit zu den beeindruckensten Orten der Welt.

Auch zu erwähnen ist das Blowhole, eine kleine Höle, durch die besonders hohe Wellen nach oben spritzen und sich ein einem Nebel auflösen.

Anschließend gabs ein herzhaftes Frühstück (natürlich Pancakes) im lokalen Pub und auf Richtung Norden. Die gesamte Westcoast für sich ist fast ebenso beeindruckend wie die Pancake Rocks selbst und liefert zahlreiche Motive für schöne Fotos. Schlechtes Wetter passt richtig zur Stimmung.

Unterwegs rief Christina plötzlich laut auf, weil sie dachte, einen Kiwi gesehen zu haben. Damit machten wir aber den selben Fehler wie die meisten Neuseeland-Touristen. Der Weka sieht dem Kiwi nicht unähnlich und kann ebenfalls nicht fliegen. Sie sind aber nicht so scheu und kommen auch häufiger vor.

Arthurs Pass

Gut ausgeruht gehts weiter, über den Arthurs Pass durchquerten wir die Südinsel und fuhren von der Ostküste zur Westküste.Wieder konnten wir wunderschöne Aufnahmen machen, die der tatsächlichen Schönheit der Landschaft aber leider auch nicht wirklich das Wasser reichen können.

Bis wir in die Berge der Southern Alps kamen, war auch das Wetter wunderbar, dann zeigte sich bereits, was uns auf der rauhen Westküste erwarten würde. Bei einem der zahlreichen Zwischenstopps stießen wir auf die überhaupt nicht scheuen Keas, eine Papageienart. Diese machten es sich auf unserem Auto gemütlich und ließen sich von ganz nah fotografieren.

Außerdem sahen wir zum ersten Mal ein Kiwi-Crossing-Verkehrsschild. Leider aber keinen der scheuen Vögel. Diese sind allerdings auch nur äußerst selten auf den Hauptinseln zu finden und kommen hauptsächlich auf Stewart Island ganz im Süden Neuseelands vor.

Kiwi kiwi kiwi

Neuseeland ist Kiwiland. Wer hier ist/war und das nicht mitbekommen hat, ist mit einem Boot an einer einsamen Bucht angekommen und hat sich von dort nie entfernt oder Kontakt zu Zivilisation vermieden. Kiwi ist nicht nur die köstliche Frucht und der seltene Vogel, auch die Einwohner nennen sich selbst Kiwis. Kiwi-Dollar heißt die Währung (auf der 1$-Münze ist ein Kiwi-Vogel) und natürlich haben wir unser Konto auf der Kiwibank. Und bei McDonalds gibt es auch einen Kiwiburger (mit Ei und Roter Rübe-Scheibe).

Nur das Rugby-Nationalteam heißt wider Erwarten nicht auch Kiwis, sondern “All Blacks” wegen der Trikots. Demnächst ist übrigens die Rugby-WM in Neuseeland und da es hier Nationalsport Nummer 1 ist, wird überall damit beworben.