Mt. Eden

Am letzten Tag gings dann wieder zurück nach Hamilton. Dieser Weg führt zwangsweise durch die Metropole Auckland (von der großen Brücke aus konnten wir noch schöne Fotos von der Stadt schießen), wo noch ein Tourismus-Highlight auf uns wartete, das wir bisher ausgelassen hatten: Der Vulkan Mt. Eden.

Dieser ist zwar nur fast 200m hoch, damit aber der höchste Vulkan Aucklands und darüber hinaus eine heilige Maori-Stätte. Wir haben unser Auto am Fuße geparkt und sind zu Fuß raufmarschiert. Oben angekommen sahen wir, dass man auch mit dem Auto bis hinauffahren könnte – was wir natürlich sowieso nicht gemacht hätten 😉

Warum so ein Wetter darum gemacht wird, blieb uns eher verschlossen: die Aussicht ist zwar schön und wenn man sich vorstellt, dass Lava aus dem Krater sprudelt ist das beeindruckend, aber aufgrund der Tatsache, dass das Gras jetzt im Hochsommer dort etwas verwelkt ist und weil sich zahlreiche Touristen dort oben tummeln kommt kein “WOW” auf. Zumindest im Vergleich mit den anderen Highlights Neuseelands.

Fairerweise muss man aber sagen, dass der Krater mit einem saftigen Frühlingsgrün auf diversen Fotos im Internet um einiges schöner aussieht.

Whangarei

Entlang der mit zauberhaften Stränden geäumten Ostküste gings wieder Richtung Süden. Einen geplanten Stopp in Kawakawa, wo Friedensreich Hundertwasser eine Toilette gestaltet hat, haben wir ausgelassen, nachdem wir die lange Touristenschlange davor gesehen hatten.

Also ging es direkt nach Whangarei, wo wir im Hostel “Little Earth Lodge” unser Quartier bezogen. Dieses wird im Lonely Planet in den höchsten Tönen gelobt und das zurecht: Wir haben selten in einem so sauberen und gut ausgestatteten (und dabei preiswerten) Backpacker-Hostel geschlafen.

Einen kurzen Fußmarsch vom Hostel entfernt sind die Abbey Caves, drei Glühwürmchen-Höhlen, die man auf eigene Faust ohne Guide erkunden kann. Das notwendige Equipment (Kopflampe, Helm und Wasserschuhe) konnte man sich im Hostel ausleihen, außerdem gabs eine kleine Wanderkarte.

Durch die Tatsache, dass man dort alleine rein darf, könnte man meinen, dass es langweilig und nicht wirklich abenteuerlich ist. Doch ganz im Gegenteil, irgendwie war uns dann doch sehr zum gruseln und abenteuerlich allemal: Man watet durch teilweise knietiefes Wasser und klettert über Felsen, in absoluter Dunkelheit (wenn man die Helmlampe ausmacht, was von Zeit zu Zeit empfehlenswert ist, damit man die tausenden Glühwürmchen an den Decken bewundern kann). Weder Christina noch Paul haben jemals etwas Ähnliches gemacht und es war wieder eine großartige Lebenserfahrung. Nachdem wir in der zweiten Höhle jedoch einen armgroßen Aal im Wasser entdeckte, haben wir uns die dritte Höhle gespart. Davon abgesehen, dass es in der zweiten Höhle schon sehr nach Verwesung gerochen hat – den Grund haben wir aber (Gott sei Dank) nicht herausgefunden.

Da es in den Höhlen nass ist und Blitzlicht sowieso verboten ist (dieses könnte die Glühwürmchen töten), gibt es von diesem Abenteuer leider keine Fotos, wir beschreiben dann gerne lebhaft unsere Eindrücke persönlich … 🙂

Am Abend machten wir noch einen kleinen Spaziergang am Yacht-Hafen von Whangarei.

The Far North

Das nördlichste Zipfel von Neuseeland wird “The Far North” – “der ferne Norden” genannt. Auf dem Weg nahmen wir zur Abwechslung mal wieder eine Fähre und fuhren dann durch die geschichtsträchtige Landschaft (Die Europäer besiedelten zuerst diese Gebiete, hier wurden auch einige Kriege mit den Maoris ausgetragen, die schließlich im unfairen Vertrag von Waitangi einen wichtigen Höhepunkt in der kurzen Geschichte Neuseelands fand).

Die zahlreichen Fotos (hier wieder nur ein Bruchteil) zeigen die unglaubliche Schönheit und wieder einen neuen Aspekt des Landes. Das Klima im fernen Norden ins subtropisch, das Meer türkis und der Sand fast weiß. Am Ende der Straße befindet sich das Cape Reinga, technisch gesehen zwar nicht der nördlichste Punkt, aber da das Nord Kap eher schwer (8-stündige Wanderung) zu erreichen ist, fährt der gewöhnliche Tourist dort hin und macht Fotos.

Was dort beeindruckend klar zu sehen ist, ist das Aufeinandertreffen der Tasmansee und des Pazifik. Auch das versuchten wir auf Fotos festzuhalten, was dem ganzen aber nur schwer gerecht wird.

Auf dem Weg zurück wurde es dann actionreich: Auf den riesigen Sanddünen Te Paki kann man sandboarden. Man leiht sich ein Board direkt vor Ort aus, stapft barfuß die Düne hinauf (was wirklich sehr anstrengend ist!) und rutscht dann mit der Brust auf dem Board den Hang hinunter. Öfter als zweimal war für uns zwei Sportskanonen unmöglich zu schaffen, aber das ist schon ein großartiger Adrenalinkick. Außerdem ist es beeindruckend, plötzlich mitten in der Wüste – umgeben nur von feinem Sand – zu sein.

Die Nacht verbrachten wir auf der Halbinsel Karikari, die einen fast perfekten rechten Winkel bildet und so in jeder Himmelsrichtung wunderschöne (und wieder einsame) Strände bietet.

Kauri Coast

Wieder war der Montag ein Feiertag und weil das Wetter auch so schön war, bauten wir schon wieder einen Kurzurlaub ein. Dieses Mal gings nach Norden.

Nördlich von Auckland befindet sich das kreativ benannte “Northland”, an der Westküste dicht bewaldet mit den riesigen und uralten Kauri-Bäumen. Der Kauri Forest war auch unser erstes Ziel. Nach einem Besuch im Kauri Museum (für neuseeländische Verhältnisse etwas überteuert) gings ab in den Urwald, um die echten Bäume in freier Wildbahn zu sehen.

Die drei Highlights sind:

  • The four Sisters
    Vier am Stamm zusammen gewachsene Kauris
  • Te Matua Ngahere (Father of the forest, Vater des Waldes)
    etwa 2.000 Jahre alt, mit 5,2m Durchmesser und 16,4m Umfang der “dickste” noch lebende Kauri
  • Tāne Mahuta (The lord of the forest, Der Herr des Waldes)
    zwischen 1.250 und 2.500 Jahre alt, mit 51m der höchste noch lebende Kauri

Schon beeindruckend, neben diesen Riesen durch den Wald zu spazieren. Auf Fotos wiedermal schwer festzuhalten. Vielleicht bekommt man aber einen kleinen Eindruck (auf manchen Fotos sind Christina oder Paul ganz klein drauf – zum Vergleich).